3G/4G oder Wifi? Vor dem iPad-Kauf steht die nicht ganz unwesentliche Frage, ob das iPad nur via WLAN oder auch unterwegs über das Handydatennetz online gehen soll. Eine Entscheidung, bei der es nicht nur um den rund 100 Euro höheren Kaufpreis für die 3G/4G-Version (also das iPad mit mobiler Datennutzung) geht, sondern auch um mögliche Folgekosten. Denn wie ein Smartphone benötigt das iPad eine SIM-Karte mit dazugehörigem Mobilfunkvertrag für D- oder E-Netz, um auch unterwegs eigenständig ins Netz zu kommen. Diese kleine Kaufberatung zeigt: es muss trotzdem nicht teuer werden.
Vorab eine Begriffserklärung: 3G steht für den Mobilfunkstandard der dritten Generation, in Deutschland auch als UMTS bekannt. 4G ist folglich der Standard der vierten Generation, der auch als LTE bezeichnet wird. Das erste iPad und das iPad 2 gab es jeweils in einer Version mit 3G Unterstützung. Das neue iPad brachte Apple als 4G auf den Markt, weil die mobilfunktauglichen Ausführungen LTE unterstützen – zumindest in der Theorie. Der US-Standard ist leider in Europa nicht kompatibel, so dass Kunden in Deutschland nach wie vor maximal mit UMTS-Geschwindigkeit surfen.
Jetzt aber zur Sache: Wer sich die Frage nach einem iPad mit Wifi oder 3G/4G stellt, sollte sich zunächst einmal überlegen, wie er das iPad nutzen will. Wer als Pendler jeden Morgen in der Bahn die neuesten Nachrichten lesen will, für den ist ein 3G/4G-iPad sicher die richtige Wahl. Wer nur Zuhause auf der Couch sitzt, dem reicht möglicherweise ein Gerät nur mit WLAN (auch Wifi genannt, beides steht für ein drahtloses Netzwerk) aus.
Wer nun zu einem iPad nur mit Wifi tendiert, sollte bedenken, dass es ungemein praktisch sein kann, mit dem iPad jederzeit online gehen zu können. Zum Beispiel, um auf Dienstreisen im Zug eMails zu lesen. Oder um die neuesten Urlaubsschnappschüsse direkt vom Hotel aus bei Facebook hochzuladen, um Freunde und Verwandte neidisch zu machen – ohne dabei auf teures Hotel-WLAN oder einen Hotspot angewiesen zu sein.
Wieder anders sieht es aus, wenn Sie neben dem iPad auch ein iPhone besitzen, das als mobiler WLAN-Hotspot dienen kann. Aber Vorsicht: Bei Dauerbetrieb geht dem schwachen iPhone-Akku schnell die Puste aus. Wer das iPhone auf mehrstündigen Reisen permanent als Brücke ins Netz nutzt, kann unter Umständen noch vor Ende der Reise nicht mal mehr telefonieren, geschweige denn Surfen.
Die Mehrkosten bei der Anschaffung für ein iPad mit 3G oder 4G können sich also durchaus lohnen, um das iPad flexibel einsetzen zu können. Bleibt die Frage nach den Kosten für den Datentarif. Wer hier sparen möchte, hat zwei interessante Alternativen zur monatlichen iPad-Datenflatrate, die es mittlerweile von den meisten Netzbetreibern gibt:
– die erste heißt Prepaid oder Wenigsurfer-Tarif: wer nur selten mit seinem iPad mobil online gehen will, besorgt sich einfach eine SIM-Karte ohne monatliche Grundgebühr, die er nur bei Bedarf nutzt oder mit Guthaben füllt – oder schließt einen Vertrag mit sehr geringen Kosten ab. Wichtig hierbei ist, dass die Karte eine MicroSIM ist, also eine kleine SIM-Karte. Die großen passen nicht ins iPad. Wichtig ist es außerdem, einen Anbieter mit guten Datenkonditionen zu wählen. Der Minutenpreis für Telefonie ist irrelevant. Aktuell zu empfehlen sind zum Beispiel diese Tarife:
- Alditalk mit der 24-Stunden-Flatrate für 1,99 Euro. (E-Plus-Netz. Die Micro-SIM gibt es auf telefonische Anfrage, die normale SIM wird dann deaktiviert).
- Wer häufiger als zweimal im Monat surft, ist gut aufgehoben bei simyo (E-Plus-Netz). Hier gibt es eine Monats-Flat mit 100MB für 4,90 Euro. 1GB kosten 9,90 Euro, 3GB 14,90 Euro.
- Bis zu 5GB gibt es bei Base für 20 Euro.
- Wer nicht im E-Netz sondern im D-Netz surfen möchte, kann den Prepaid-Tarif von Bildmobil (Vodafone-Netz) nutzen. Hier gibt es zum Beispiel 30 Minuten für 0,59 Cent oder eine Wochen-Flat für 6,99 Euro.
– die zweite und in meinen Augen noch etwas charmantere Lösung heißt Twin-Card: Einige Provider bieten ihren Kunden die Möglichkeit, eine Zusatzkarte zu Ihrem Handytarif zu buchen. So laufen zum Beispiel iPhone und iPad über denselben Vertrag – mit welchem Gerät das Inklusivvolumen genutzt wird, ist völlig egal. Wer einen Billiganbieter wählt, kann im Vergleich zu seinem jetzigen Tarif sogar sparen.
TwinCard-Geheimtipp: smartmobil
Aus persönlicher Erfahrung kann ich smartmobil empfehlen – der meines Wissens immer noch einzige D-Netz-Billiganbieteimmer mit der Option auf mehrere Karten pro Vertrag. Kunden Surfen im Vodafone-Netz, 200 MB Datenvolumen inklusive 100 Freiminuten und 100 SMS im Monat gibt es für 10 Euro im Monat. Vielsurfer können für 13 Euro extra auf 1GB aufstocken und haben für unter 25 Euro ein Komplettpaket für iPhone und iPad. Die Einmalkosten für die zweite SIM von 29 Euro sind je nach Tarif schnell wieder reingeholt.